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Trainer Spradley vor dem Absprung
Paderborn hat Nachfolgekandidaten
VON JOCHEM SCHULZE
Nachdenklich (FOTO: KÖPPELMANN)
+ Nachdenklich (FOTO: KÖPPELMANN)
Paderborn. Die Digibu Baskets Paderborn haben in der aktuellen Bundesligaserie noch fünf Spiele zu absolvieren. "Die können wir alle gewinnen", sagt Trainer Doug Spradley und will im Heimspiel gegen Ulm (Freitag, 20 Uhr) den Anfang machen. Ob der Deutsch-Amerikaner bei den Baskets auch in der neuen Saison die Verantwortung trägt, wird zunehmend unwahrscheinlicher.
Vor gut zwei Wochen hatte Spradley die Paderborner noch als "ersten Ansprechpartner" bezeichnet. Am Mittwoch sprach der 41-Jährige lediglich davon, dass er seine Zukunft im Basketball sehe. Offenbar steht der frühere Bundesligaakteur, der im Sommer 2007 ein Angebot des Ligakonkurrenten Oldenburg in letzter Minute ausgeschlagen hatte, bei anderen Klubs hoch im Kurs. Das hat seinen guten Grund: Spradleys Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen. Er führte die Paderborner nach seinem Amtsantritt im Sommer 2001 kontinuierlich an die Spitze der 2. Liga und stieg nach 50 Siegen in Folge 2006 ins Oberhaus auf. Dort schaffte der Mann aus dem amerikanischen Westen mit einer vergleichsweise billigen Mannschaft jeweils den frühzeitigen Klassenerhalt. Jetzt will Spradley sein Können auch bei einem Klub mit Play-Off-Ambitionen beweisen.
Nima Mehrdadi hat sich auf den Fall der Fälle schon eingerichtet. "Doug hat von uns ein Angebot erhalten und eine Frist bis Ende April bekommen. Wenn er absagt, werden wir mit anderen Kandidaten sprechen", sagt der Paderborner Sportdirektor. Mehrdadi berichtet, dass bereits zahlreiche andere Coaches ihr Interesse bekundet haben. "Wir haben uns einen guten Namen gemacht und sind eine gute Adresse geworden", erklärt Mehrdadi. Der kann seinen langjährigen Weggefährten Spradley verstehen. "Er will sportlich den nächsten Schritt machen", sagt der Sportdirektor und spricht von einem "normalen Vorgang". Angesichts der beschränkten finanziellen Mittel könne der Klub nicht jeden Wunsch erfüllen. Das träfe auch auf die Personalie Tim Black zu. Der Aufbauspieler wird die Baskets wohl ebenfalls verlassen und sich zunächst in den NBA-Sommerligen versuchen.
(NW vom 18.4.08)