Bundesliga in Paderborn vor dem Aus?
Eingestellt von Pucki am Freitag, 16 Januar 2009 @ 09:39:23
Nach vielen und nicht immer erfolgreichen Gesprächen mit Sponsoren steht die Paderborn Baskets Team GmbH – trotz des aktuellen sportlichen Erfolges der Bundesligamannschaft – zu Beginn des neuen Jahres in einer wirtschaftlich...
schwierigen Situation. "Vor drei Monaten hatte ich optimistisch das Präsidentenamt des Vereins, mit dem bekannten alljährlichen Finanzloch für die Bundesliga, in der Hoffnung übernommen, dass sich dieses bis zur Rückrunde der Liga im Januar schließen lässt", so der neue Präsident Wolfgang Walter. "Trotz der intensiven Bemühungen der Geschäftsstelle und des Präsidiums, ist es zwar gelungen, die Finanzen des Vereines und damit der landesweit einzigartigen Nachwuchsarbeit auf solide Beine zu stellen; die Paderborn Baskets Team GmbH, die den Bundesligabetrieb verantwortet, steht allerdings kurz vor einer möglichen Insolvenz."
Die Gründe für die zugespitzte Situation liegen im Wesentlichen darin, dass einige der langjährigen Sponsoren ihr Engagement in dieser Saison aufgeben mussten und bislang keine neuen Partner gefunden werden konnten. So unterschrieb bislang kein Namenssponsor und eine engere Kooperation mit der Wirtschaft der Region, die ein Wirtschaftsbeirat koordinieren sollte, hat bislang nicht die erhoffte Resonanz gefunden. Gleichzeitig waren die durchschnittlichen Zuschauerzahlen bei den Heimspielen ebenfalls nicht so, wie sie in der vorsichtigen Planung kalkuliert waren. Im Vergleich zur Vorsaison haben bei den Heimspielen etwa 500 weniger Fans pro Spiel ihren Weg ins Sportzentrum Maspernplatz gefunden.
Auch die Aktion "Kartenpatenschaften für Schulklassen" hat noch nicht den Erfolg, den sich die Baskets davon versprechen. So haben bislang nur zwei Firmen aus der Region, das Möbelhaus Hansel und das IT-Unternehmen omp Computer GmbH, von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, eine Hauptschulklasse aus Delbrück bzw. 100 Berufschüler vom Berufskolleg Schloß Neuhaus zu einem Heimspiel ins Sportzentrum Maspernplatz einzuladen. "Im Prinzip müsste eine solche Form von Sponsoring gerade für Unternehmen, die nicht direkt in eine Profimannschaft investieren wollen, eine attraktive Form sein, soziale und sportliche Aspekte ihres Engagements zusammenzuführen. Das zeige", so der Präsident, "die positiven Erfahrungen der Ligaklubs, von denen wir uns diese Idee abgeschaut haben."
Selbstkritisch sieht der Präsident ein Defizit der eigenen Arbeit darin, dass es anscheinend den Baskets in den letzten Monaten nicht wirklich gelungen ist, den Imagefaktor, den Basketball bei bestimmten und für den Wirtschaftstandort Paderborn interessanten Zielgruppen, deutlich zu machen.
In den nächsten Wochen kommt es nun vor allem darauf an, dass die Fans mit ihrer Präsenz und Unterstützung bei den Heimspielen zeigen, welche Bedeutung Basketball für Paderborn hat.
Inwieweit das "Schreckensszenario" tatsächlich eintritt, werden die weiteren Gespräche in den nächsten Tagen noch zeigen. "Natürlich haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich Gefahr eines vorzeitigen Aus abwenden lässt, immerhin haben wir auch starke Partner an der Seite, an deren Unterstützung es bislang nicht gemangelt hat", resümiert Walter die Gesamtsituation. Denn sollte dies in den nächsten Wochen tatsächlich so eintreten, könnte es für den Paderborner Basketball-Klub einen tiefen Sturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit der Regionalliga geben. Damit aber wäre das Engagement vieler Aktiver und Verantwortlicher aus vielen Jahren des Aufbaus verpufft und Paderborn um einen attraktiven sportlichen Leuchtturm ärmer geworden.
In jedem Fall hat der Präsident am Ende des Monates alle Verantwortlichen des Vereines und der GmbH zu einer Krisensitzung eingeladen, um dann die entsprechenden Entscheidungen vorzubereiten.
"Wir denken", so der Präsident, "jedenfalls derzeit über Vieles nach, wohl oder übel leider nicht über die weitere Verpflichtung von Spielern oder deren längerfristige Bindung an Paderborn. Dieses wäre zwar in der aktuellen sportlichen Situation der richtige Weg, das dringlichste Ziel ist aber der Erhalt der aufgebauten Strukturen, die weit über den Betrieb der Bundesliga hinausgehen, siehe Basketballinternat, Mittagsbetreuung in der von-Fürstenberg-Realschule, Kooperation mit dem Reismann Gymnasium, die erfolgreiche Nachwuchsarbeit und dann natürlich der Versuch, den Fans möglichst auch in der nächsten Saison hochklassigen Basketball in Paderborn anzubieten."
Pressemitteilung: Paderborn Baskets
Tja, was soll man da jetzt sagen.... "Höchster Etat" aller Zeiten.... Irgendwo roch das die ganze Zeit schon ein wenig faul.... Wenn einige Sponsoren in PB abspringen, sieht`s übel aus... Das ist nicht neu... Immer dieselbe Leier...